Neben dem Messestandbau bereiten die logistischen Herausforderungen den verantwortlichen Messemanagern die meisten unruhigen Nächte. Es gibt Messeveranstalter, die verfügen über Messehallen mit besten logistischen Voraussetzungen. Leider sind diese Vorteile schnell aufgebraucht, wenn das Messebauunternehmen, das Sie beauftragt haben, schon Probleme zwischen der Lagerungs-Logistik und der „letzten Meile“ vor der Messe bekommt.

Aber auch die Rahmenbedingungen haben einen entscheidenden Einfluss, darauf, ob alles Notwendigen termingerecht am richtigen Ort angeliefert wird. Schliesslich ist die Logistik für eine Messe eine komplexe Angelegenheit. Insgesamt sind vier Trends zu skizzieren, die in nächster Zeit im Zuge der Messelogistik zu erwarten sind:
Rechtliche Verordnungen zu Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Eine Tendenz, die sich seit Jahren immer deutlicher abzeichnet, die die Reduktion der Auf- und Abbauzeiten. Noch ist bislang kein dramatischer Anstieg von Unfällen mit Personenschäden zu verzeichnen – trotz eines zeitlichen Drucks, der immer mehr zunimmt. Aber Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit nehmen vor allem auf der Agenda der Messeveranstalter immer mehr Raum ein. Um auch in Zukunft kritische Situationen weitgehend zu vermeiden, laden die Veranstalter immer häufiger zu Arbeitsgruppen und Marktforen ein, um neue Regeln und Standards zum Thema Arbeitssicherheit vorzustellen. Eine strikte Befolgung der Regelungen und ihre Umsetzung sehen die Messedienstleister im Übrigen als vollkommen „normal“ an.
Nahtlose Prozessabläufe
Das bislang mehr oder weniger vollständige Ineinandergreifen der einzelnen Prozessschritte bei der Logistik einer Messe wird zukünftig noch stärker digitalisiert werden und dadurch weitaus weniger Brüche aufweisen. Aspekte wie Just-in-Time, vollautomatische Transport-Disposition, Transport-Management-Software-Systeme, Slotsysteme oder auch Verkehrsführung werden sich immer stärker an bestehende Abläufe der Logistik in der Industrie anpassen. Benchmark ist hierbei eindeutig die Automobilindustrie, die diese Prozesse mittlerweile nahezu perfektioniert hat. Ein Lieferant bucht für seinen LKW einen Slot für die Be- und Entladung an einem Veranstaltungsort. Gemäss der Slotvergabe wird dem LKW dort eine Ladebox zugeordnet, die er ansteuert. Alles Notwendige zur Be- oder Entladung– wie beispielsweise ein Stapler inklusive Personal – stehen dort automatisch und termingerecht zur Verfügung. Dank plausibler Schnittstellen sämtlicher Softwaresysteme sind alle Beteiligten miteinander verbunden, so dass der Ablauf auch funktioniert. Damit entfallen unnötige Wartezeiten, weil sich LKW-Anlieferungen überschneiden und die Summe eines Tagesumschlags vn Gross-LKWs pro Messeort kann deutlich gesteigert werden.
Bestellverfahren werden digital
Moderne Kommunikationsgeräte sind mittlerweile smart und handlich. Egal ob Smartphone, Laptop oder Tablet – sie bieten sich idealerweise an, die bislang üblichen, häufig komplizierten Bestellverfahren abzulösen. Wer sich schon einmal per App ein Taxi bestellt hat, der im Internet Erfahrungen mit dem Einkaufen gemacht hat, kann sich vorstellen, welche Aufgaben zukünftig von den mobilen Geräten abgewickelt werden. Möglich wird dann auch eine „All-Terrain-Logistik“, die auch vor Veranstaltungen auf der Wiese oder im Wald nicht zurückschreckt. Diese Digitalisierung der Messe- und Eventlogistik erlaubt es dann, ein oder zwei Laptops mitzunehmen und die Operation-Tools einzuschalten.
Slotsysteme und Verkehrsführung funktionieren an jedem Ort der Welt – solange er sich in einem WLAN-Netz befindet. Die Digitalisierung bietet Optionen, die es möglich machen, noch individueller auf das Anforderungsprofil des Auftraggebers zu reagieren. Nahezu zwangsläufig kommen rund um die Logistik einer Messe weitere Aufgaben auf den Messedienstleiter zu – weil Messen und Veranstaltungen auch in der Zukunft stets sehr persönliche Geschäfte sein werden.
Mehr Kommunikation zwischen den Serviceanbietern
Die zunehmende Digitalisierung der Branche wird dazu führen, dass Plattformen entstehen werden, auf den sich die einzelnen Dienstleister noch stärker abstimmen können. Aussteller, Standbauer, Caterer, Rigger stimmen sich online mit dem Messelogistiker ab und bilden Netzwerke, die projektbezogen durchgeführt werden.